DER KAISERHOF

Ein Familienbetrieb seit vielen Generationen

Der folgende Weg, der alte „Schöffweg“ (Schiffweg) donauaufwärts, „gegenwärts“, wie die früheren Schiffleute das benannt hätten, endet fünf Kilometer weiter beim „Koaser“. – (Erst 1893 wurde eine Straße vom Markt zum „Koaser“ gebaut). – Zwischendrin jedoch und über die Kaiserau hinaus, begleiten den heutigen Radfahrer Biotope, die die früheren „Natursünden“ ausgleichen sollten.

Das erste Projekt für die Schaffung von grünen Inseln, Halbinseln entlang der Donau begann hier auf dieser Strecke in den 1980er-Jahren, – das war das Werk eines Mannes, vorerst belächelt, nachher von oberster Stelle belobigt:

Wasserbau-Ing. Wolfgang Hosiner, der sich in seinen Vorstellungen nicht beirren ließ. In dieser Zeit wurden, zur Freude der Strombauleitung, viele Steine gebraucht (Allein im Jahre 1986 wurden 30.000 Tonnen Steine und Bauschutt gebrochen und „verführt“ – lt. Prom. Bd. 2, S. 533). Sichtbarstes Zeichen waren in wenigen Jahren die gefällten Bäumchen durch den eingewanderten Biber.

Nun sind wir im Gasthaus zum Kaiser, dem letzten Haus Aschachs, angelangt. Der Name dieses Hauses erinnert uns an das 500-Jahr-Fest zur Marktwappenverleihung durch Kaiser Maximilian I. Einige Jahre vor oder nach 1512, wahrscheinlich 1514, dürfte der Kaiser tatsächlich von Aschach aus am rechten Ufer Richtung Neuhaus geritten sein, um sich seine noch nicht geschaute Burg anzusehen, denn seit dieser Zeit wird das frühere Fergenhaus (Fährhaus) „Kayser zu Neuhaus“ genannt.

Es hieß auch Haus auf der Kayerau, später Kaiserhaus Nr. 9 in Sommerberg, seit 1975 Kaiserau Nr. 1. Im Zuge des Kraftwerkbaues musste aber wegen des Rückstaues das alte Haus durch einen Neubau ersetzt werden. Die Hausgeschichte des heutigen Besitzers, Josef Knogler, ebenfalls ein Fährmann, beginnt 1936 mit dem Johann und der Agnes Knogler. Bemerkenswert ist noch, dass ein Nachkomme eines Vorbesitzers dieses Hauses, namens Franz Hauder, der bekannte Begründer der modernen Insektenkunde in OÖ. ist, dessen Sammlung sich im Landesmuseum Linz befindet. Eine Erinnerungstafel des Landes befindet sich am Elternhaus in der Abelstraße, heute die Nr. 4.

Auf der Terrasse des Gasthauses überblickt man einen großen Zeltplatz, heute vorwiegend von Wohnwagentouristen bevölkert. Bei einem Getränk lässt sich nach diesem langen Weg über die weitere Bedeutung dieses Platzes gemütlich nachsinnen, wie z.B. während der Bauernkriege 1626 hier eine Kette über die Donau gespannt wurde, um das belagerte Linz von der Versorgung aus Bayern abzuschneiden, oder noch früher, wie es hier 1385 wegen der Aschacher Maut, die auch kurzzeitig in Neuhaus errichtet worden war,zum Krieg zwischen dem Herzog Albrecht von Österreich und den Schaunbergern gekommen war.

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